Anleitungen zur Stimulation oder Regulation des Vagusnervs sind in den letzten Jahren sehr populär geworden. Das hat einen guten Grund: Der Vagusnerv ist der wichtigste Nerv des parasympathischen Nervensystems und spielt eine zentrale Rolle für unsere Fähigkeit, Stress zu regulieren und innere Balance zu finden. Er ist an der Steuerung vieler lebenswichtiger Organe beteiligt, darunter Herz, Lunge und Verdauungstrakt, und beeinflusst zahlreiche Stoffwechsel- und Regenerationsprozesse. Ist der Vagusnerv gut reguliert, fühlen wir uns in der Regel ruhig, verbunden und belastbar. Gerät seine Regulation aus dem Gleichgewicht, kann es schwieriger werden, aus Stresszuständen wieder herauszufinden. Anhaltender Stress kann dann mit vielfältigen Beschwerden einhergehen, etwa mit chronischen Muskelspannungen, diffusen Schmerzen, Erschöpfung, Schlafstörungen, innerer Unruhe, Ängsten oder depressiven Verstimmungen – Symptome, die häufig auch im Zusammenhang mit Burn-out beschrieben werden. Aufgrund seines großen Einflusses auf Selbstregulation und Erholung wird der Vagusnerv umgangssprachlich manchmal als „Selbstheilungsnerv“ bezeichnet.
Ich nutze osteopathische Techniken und Übungen, die ich in Weiterbildungen bei Stanley Rosenberg und Thor Philipsen erlernt habe. Diese Behandlungen dienen der sanften Regulation des Vagusnervs und damit der Selbstregulation des Nervensystems. Dadurch öffnet sich wieder der Zugang zum inneren Wohlbefinden, tiefer Entspannungsfähigkeit und einem empathischen Umgang mit uns und unseren Mitmenschen.